Wie schön, dass es mir am nächsten Tag wieder besser ging. Voller Energie ging es auf zum letzten Roadhouse in South-Australia! Marcus kam etwas später nach, heute hatte er keinen guten Tag. Dafür wurden wir auf unserer beider Ego-Trips von dem gleichen Caravan – der mit Thailändern nahezu vollgestopft war – mit Pepsi versorgt. Und es gab ein oligatorisches Foto mit den verrückten Deutschen. Ich hasse Pepsi. Aber diese Pepsi hatt mich wirklich vor dem Verdursten gerettet. Völlig platt kam ich am Roadhouse an – mal wieder der Hitze entflohen. Marcus war auch platt. Wir wollten ein kaltes Bier trinken, mussten aber noch zwei Stunden – bis 15 Uhr warten, bis die Bar öffnete. Die Zeit versüßten wir uns mit einer Wassermelone.
Nach je zwei Victoria Bitter und Coopers extra strout ging es dann leicht bedüdelt weiter. Das Bier in australischen Roadhäusern erheblich stärker wirkt, hatte ich ja schon erwähnt. Ich fühlte mich demnach, als hätte ich mindestens vier Starkbier getrunken. Marcus war da vernünftiger.
Wir wollten auf einem ca. eine Stunde vom Roadhouse entfernten Berg zelten. Bei Google Earth sah der Berg wie ein Vulkan, mit einem riesigen Krater aus. (Dabei handelte es sich jedoch um eine optische Täuschung). Jedenfalls waren wir zu platt um die Fahrräder durch den tiefen Sand zu schieben und campten im Dreck neben zwei Haufen mit Knochen, vor dem Berg. Wir kochten inmitten der fiesesten Schmerzball-Pflanzen: Ultra klein, überall, viele und so dünne Stacheln wie Cactus-Feige. Das muss eine mutierte Gattung sein! >.<
Mieser Tag für Marcus, überall Schmerz-bälle, überall Fliegen und das Essen war anders als erwartet. Curry-Fertigsoße ohne Curry und Cocos-Cream. Was ist das denn? Naja, ich fand es lecker und habe dann noch um 22 Uhr einen Ausflug auf den Berg unternommen, immerhinn war Vollmond. Der Weg war taghell erleuchtet und der Aufstieg war auch in mumifizerten Schuhen mit abfallender Sohle möglich!:) Als ich wiederkam wurde natürlich der Wecker auf 5:00 gestellt…

Um 5:00 Uhr standen wir also auf, kletterten noch im Vollmondschein auf den Berg und kochten einen Kaffee und Trinkschockie. Es war ein wunderschöner Sonnenaufgang, heute waren wir eindeutig im Chiller-Modus.

So um 9:00 kletterten wir wieder runter und konnten kaum etwas sehen. Wir hatten unsere Sunnys (Sonnenbrillen) vergessen, langsam wurde es heiß und hell, die Hitze schnell unerträglich. Auf meiner Tasche sonnte sich gerade eine 4-5 cm große Huntsman-Spider… Huntsman-Spiders sind echt harmlos, Marcus hat sie vorsichtig mit einem Kuh-Knochen zur Seite geschoben. Google sagt, dass sie sich sogar gut als Haustier eignen :).
Wir fuhren nach einem nahezu endlosen Gepacke und Hin-und-her-getrage endlich los, und fragten uns, wie wir unser eindeutig mit Plastik-contaminiertes Wasser austauschen konnten. Gerade als wir aus dem Gebüsch gekrochen kamen, hielt ein Camper. Marcus hielt mein Fahrrad, ich schnappte mir den Kanister und wir unterhielten uns ca 5 min auf englisch. Am Ende des gespräches bemerkten wir, dass wir beide aus Deutschland kamen!:D Jedenfalls war ein Wasserkanister schon mal gefüllt.

Doch zum Rastplatz schafften wir es nicht. Die Hitze war heiß (wie immer) aber irgendwie zu heiß. So verbrachten wir eine laaaange Mittagspause unter einer Brücke. Die Fahrräder hatten wir an der Leitplanke angeleihnt. Auf einmal hörten wir ein Auto. Marcus rannte panisch zu den Rädern und traf zwei Hippie-Mädels an, die ihm zwei Bier in die Hand drückten und einen Wasserkanister aus ihrer Trinkblase auffüllten. Joa, der Tag war erstmal gerettet und wir kochten ein CousCous-Fertiggericht. Und jetzt ist es 17:37 Uhr, wir machen immer noch Mittag und werden wohl späater (das erste Mal) in der Dunkelheit fahren. Oder wir chillen einfach noch weiter unter der Brücke. 😀