Die ersten 25 km fuhr es sich voll easy und voller Energie, nur es war leider sch***e heiß. Armer Marcus, er war ja schon länger in der Sonne. Die letzten Kilometer zog sich die Strecke dann irgendwie, 5 km vor Coober Pedy habe ich Marcus dann eingeholt. Platt. Beide, Marcus und sein Reifen. Mit mehrfachem aufpumpen (elektronisch!) haben wir es dann doch noch geschafft und ein Untergrund Motel (Desert Cave) bezogen.
Jetzt wollten wir Bier trinken. Tja, das ist nicht so einfach in Australien. Die Motel-Bar, die gegen 20:00 Uhr noch aufhatte fand ich viel zu spießig und ungemütlich. Also gingen wir raus, auf der Suche nach einer Bar. Ich konnte kaum laufen, weil meine Schuhe mittlerweile stark mumifiziert sind und die Hornhaut noch aufgeweicht war. So kamen wir zwar nur langsam voran, aber alle Bars hatten schon zu. Als wir im Motel ankamen, hatte die spießige Bar dort auch zu. Marcus war echt angepisst, weil der Bierdurst nicht gestillt werden konnte und so ging ich hinaus um die Gegend zu erkunden. Weit kam ich nicht, alles war verlassen, ich sah einen Dingo und fragte mich, wieso ich kein Messer dabei hatte. Auf der gegenüber liegenden Seite eines anderen Motels (welch bequemer Ort!) wollte ich mich auf einer Mauer hinsetzen und eine Zigarette rauchen.
Ein paar Menschen liefen umher, aber hier fühlte ich mich sicher. Bis diese Menschen, gerade als ich mich auf die Mauer gesetzt hatte, auf mich zugelaufen kamen. Drei Aboriginee-Frauen, offensichtlich betrunken. Ich sah sie gar nicht wirklich kommen, auf einmal waren sie da, fassten mich an, fragten mich wo ich herkomme und fanden meine Tattoos cool. Komische Situation. Die Aboriginee-Frau, die als erstes ankam wollte ich umarmen, weil ich dachte, dass man das so macht. Sie zuckte zurück. Und während alle drei irgendwie um mich rum liefen, stritten sie und warfen den Mann mit Sand ab. Schwer einzuschätzen, ich wollte nur noch weg und sagte, dass ich gehen möchte. Sie kamen mir hinterher, auch der Mann. Er rief den Frauen etwas zu und sie blieben nach einigem Rumgezeter zurück. Der Mann, Peter, meinte, dass er seit 5 Jahren in Coober Pedy lebt und die Frauen auf ihn akzeptieren und achten, weil sie in ihm so eine Art Spirit sehen.

Der Pause Tag in der Opal-Stadt Coober Pedy ist schnell beschrieben: Wir haben gegessen, geruht, geshoppt, gegessen, getrunken und geschlafen.
Wir starteten den Tag mit einem ausgedehnten und zivilisierten Frühstück aus dem Supermarkt (Brot, Aufstrich, Käse, Wurst (Oh Marcus! -.-) und Obst) auf dem Bett. Als Tisch nutzten wir eine leere Dattel-Transportkiste, auf der wir die Brötchen schmierten und gleichzeitig auch hinein krümelten. Das war garantiert viel besser als das überteuerte Breakfast im Hotel!

Gegen Mittag liefen wir etwas durch die Stadt, kauften in einer Auto-Werkstatt Schrauben für Marcus Ständer und legten uns schlafen (ich nicht, also Marcus). Gegen 17 Uhr stellten wir fest, dass es noch voll viel zu tun gab, reparierten die Fahrräder, packten Zeug, etc. Um 20:00 gönnten wir uns dann schließlich eine Pizza und jeweils ein Bier. Die Pizza enthielt gar kein Blattgold, obwohl sie über zwanzig Dollar kostete O.o. Wieder am Hotel, stellten wir fest, dass ich die Wäsche mit Teppichreiniger gewaschen hatte. „Good Stuff for washing…. Carpets“. Wer Aufschriften zu Ende liest, ist klar im Vorteil. Das Zeug war jedenfalls hochgiftig und ätzend und wir mussten unseren Kram nochmal waschen – wobei die „washing-time“ eigentlich nur bis 20:00 ging. Wer stellt sowas in den Wäscheraum??? Den Trockner konnten wir dann nicht mehr benutzen, weil die Rezeption den Raum schon abgeschlossen hatte. Immerhinn stand die Tür zum Pool noch offen. Ich konnte es mir nicht nehmen lassen, dort noch eine Runde zu schwimmen, war ja auch erst kurz nach zwölf. Natürlich nackt. Gerade als ich reinsprang, fuhr die Polizei über den Hof. Aber offensichtlich nur um zu wenden. 😀 Marcus war schon am schlafen, als ich wieder kam, den Sixxer Bier haben wir leider nicht mehr geschafft.