Auf der Suche nach Meer

Am nächsten Morgen freuen wir uns auf ein Bad im Meer. Die Sonne geht gerade auf als wir wach werden. Wunderschön. Aber das Meer ist weg! Wer hätte gedacht,das es in Australien auch so eine Art Wattenmeer gibt? Nur eben mit Sand und Seegras.

Die Sonne geht auf und das Meer ist weg.

Zum Frühstück kochen wir Reis mit roten Linsen und Thai-Limetten-Gurken-Chilli-irgendwas-Soße. Das wäre sehr lecker gewesen, wenn doch die nachträglich hinzugekippten roten Linsen irgendwie noch gar geworden wären. Auf Gaskochern kann man nicht wie zu Hause kochen. Alles braucht länger. Und so aßen wir halb gare Linsen mit australischem braunen Reis und geiler Soße, was allerdings aufgrund Linsen sehr bitter schmeckte und auch eher abführend als stärkend wirkte.:D

Erneut fahren wir die holprige Straße durch das NSG und sehen unsere ersten Kängurus in freier Natur. Eine Mutter und ihr Junges. Irgendwie macht es irre glücklich Kängurus beim hopsen zuzusehen. Ob Australier Rehe auch so faszinierend finden? Ich kann es mir echt nicht vorstellen.

Da wir immer noch baden und auch mal wieder duschen wollen steuern wir gegen Mittag den nächsten vermeindlichen Strand an. Google navigiert uns, und so nehmen wir den Umweg in Kauf. Zu dumm, dass wir nach ca 10 km feststellen müssen, dass an diesem Strand ebenfalls Ebbe herrscht. Was für ein Wunder. Da die Mittagssonne jedoch schon knallt, entschließen wir uns hier die heißesten Stunden des Tages zu verbringen. Es gibt Schatten, Strom und endloses (Watt?) zu erforschen. Zum Beispiel mit der Drohne.

Nach der Mittagszeit steuern wir die nächste Wasserstelle an, füllen auf, fahren weiter. Wasser ist ein entscheidenedes K.O.-Kriterium iun Australien. Und es gibt gutes und weniger gutes Leitungswasser. Der Chlor-Gehalt macht den Unterschied. Um Wasser mit viel Chlor herunterwürgen zu können braucht es Elektrolyte, oder Zitronensaft oder Tee.

Die Strecke des Tages ist schön und führt durch Steppe, Heideflächen und lichte Wälder. Etwas nervig ist es jedoch Autobahn zu fahren. Doch das geht schnell, und wir wollen voran kommen, die Dunkelheit ist unser Feind.

Wir haben unsere Fahrräder bisher noch nicht für die Nacht ausgerichtet, was ziemlich dumm ist, wie man feststellt, wenn man auf der Autobahn neben gigantischen Roadtrains der untergehenden Sonne entgegenradelt. Auch die Gewichsverteilung der Räder ist definitiv noch optimierungsfähig und wir kommen nur schleppend voran.

So strandeten wir in völliger Verzweiflung auf einem Campingplatz in Wakeport. Mit einem neuen Platten, dises Mal ist das Mountainbike betroffen. Gerade so schafften wir es noch vor Ladenschluss (9 pm) Bier im dafür vorgesehenen Store zu kaufen. Weder die Tankstellen, noch die Supermärkte verkaufen in Australien Alkohol. Und die Bars schließen hier gefühlt, wenn deutsche Bars öffnen.

Der Wein war gut und die Nacht war auch gut. Australische Campingplätze sind vor allem eins: ruhig. Während in Spanien einfach überall Fiesta herrscht und es einfach irre laut ist, schlafen die Australier scheinbar früh.

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